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Kreislaufwirtschaft – Was ist das eigentlich?

Worin der Unterschied zwischen Up- und Downcycling liegt. Und warum Kreislaufwirtschaft gut fürs Klima ist.

Nachhaltigkeit, Öko-Bilanz, Renewables: Rund um den Umwelt- und Klimaschutz gibt es viele Begriffe, die es sich in unserem Sprachgebrauch gemütlich machen – einer davon ist die Kreislaufwirtschaft. Sie begegnet uns in den unterschiedlichsten Branchen und Themenbereichen, etwas vorschnell setzen wir sie mit dem gut etablierten Begriff des Recyclings gleich. Doch stimmt das auch?

Das europäische Parlament definiert die Kreislaufwirtschaft als ein „Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden.“ Kreislaufwirtschaft verlängert den Lebenszyklus eines Produkts – weil die Ressourcen oder Materialien aus denen es besteht am Ende seiner Lebensdauer nicht weggeworfen, sondern weiterverwendet werden.

Ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft sind mineralische Baustoffe – also Baustoffe steinernen Ursprungs wie etwa Ziegel, Beton, Gips, Zement oder Schotter. Da sie als Naturprodukte immer wieder aufs Neue recyclebar sind, verbleiben sie für ewig und immer im Kreislauf der Bauwirtschaft – manchmal über Jahrhunderte oder gar Jahrtausende hinweg. Ihr Einsatz schafft also immer auch Rohstoffreserven für künftige Generationen – Experten sprechen dann von einer „Rohstoff-Schatzkammer“ , die durch die unterschiedlichen mineralischen Baustoffe gebildet wird.

Know-Wow: Schon heute werden rund 90% mineralischer Bau- und Abbruchabfälle wiederverwertet – ein Paradebeispiel für nachhaltige Kreislaufwirtschaft!

Recycling, Downcycling, Upcycling

Etwas im Kreislauf zu belassen (etwas zu „cyceln“) heißt also, etwas wiederzuwenden – und das „wie“ macht dabei den Unterschied. Beim „klassischen“ Recycling werden ausgediente Wertstoffe wieder zu einem neuen Produkt aufbereitet und dabei meist auch in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Recycling von altem Beton, der zunächst geshreddert wird, um später wiederverwendet zu werden (wie das genau funktioniert, liest du HIER). Dabei würde man von Downcycling sprechen, wenn sich der Wert des recycelten Materials mit jeder Wiederaufbereitung mindern würde.

Beim Upcycling jedoch werden gebrauchte oder weggeworfene Materialien oder Gegenstände in neue Produkte verwandelt und somit wiederverwendet. Anders als beim Recycling werden sie dabei nicht in ihre ursprünglichen Bestandteile zerlegt, sondern meist wie sie sind verwendet. Ein super Beispiel dafür wäre der Bau eines Gemüse-Hochbeets aus alten Ziegeln, das gegenüber einem Hochbeet aus Holz eine Menge Vorteile ausspielen kann: Nicht nur weil Ziegel viel robuster und langlebiger sind – sondern vor allem: Weil sie bereits da sind. Weil man für sie keine Bäume fällen musste. Und weil man sie später wieder verwenden kann.

Upcycling ganz anschaulich: Ein Hochbeet aus alten Ziegeln kann mehr als ein Hochbeet aus Holz – nicht zuletzt, weil man dafür keine Bäume fällen muss!

Warum wir Kreislaufwirtschaft brauchen

Seit den Zeiten der industriellen Revolution orientiert sich die Weltwirtschaft eher an einem linearen System – dem Gegenteil der Kreislaufwirtschaft: Jahrzehntelang folgte unser Lebensstil dem reinen Konsum und der damit verbundenen einmaligen Nutzung von Gütern. Doch nicht alle Ressourcen sind endlos vorhanden – und ihr Abbau, ihre Gewinnung und ihre Verwendung hat erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Klima.

Umso bedeutender ist es, dass Europa das Modell der Kreislaufwirtschaft vorantreibt und auf Abfallvermeidung und Wiederverwendung setzt. Weil es immer nachhaltiger ist, Rohstoffe zu ge-brauchen statt sie zu ver-brauchen: Nicht erst seit – aber ganz besonders in Zeiten des Klimawandels!

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